Ich kann in meiner Kunst verschwinden

Ein Mädchen trägt einen Blumenkranz auf dem Kopf und schaut direkt in die Kamera. Auf seinen Wangen liegen Zwiebelspalten.

Mehr als Selfies: Inspiriert durch berühmte Foto-Künstlerinnen experimentieren Mädchen mit der eigenen fotografischen Umsetzung von Gefühlen und Aussagen. Zunächst geht’s ins Museum – dort begegnen sie Werken von Hannah Höch, Sibylle Bergemann und Cindy Sherman. Anschließend setzen sie – medienpädagogisch unterstützt – selbst fotografisch ihre eigenen Ideen um. Die Methode zeigt, wie eine kulturell orientierte Medienarbeit Kinder vielfältiger Voraussetzungen dazu anregt, ihr von klassischen Selfies geprägtes Spektrum der Inszenierung und des Selbstausdrucks zu erweitern.

Ziele des Projekts:

  • (Neu) zugewanderte Mädchen – mit und ohne Fluchterfahrung – erfahren künstlerische Selbstwirksamkeit.
  • Dabei gestalten sie selbst künstlerisch fotografisch Selbstbilder und Sozialraum-Inszenierungen.
  • Mehr als Knipsen: über klassische Selfie-Fotografie hinausgehen.
  • Sich von Werken und Techniken internationaler Künstlerinnen inspirieren lassen.
  • Frauen und ihre Kunstwerke, Arbeitsweisen und Lebensentwürfe kennenlernen.
  • Anregungen geben für die eigenen ganz persönlichen selbstbestimmten Lebensentwürfe.

Projektbeschreibung:

Die Arbeiten der vorgestellten Künstlerinnen, die zum Teil selbst fotografisch aktiv waren, boten den Mädchen viele Ideen und Anregungen wie sie ihr Inneres in Kunst umwandeln können. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung spielten Teambuilding, Empowerment und Gleichberechtigung zwischen den Mädchen eine wichtige Rolle.

In wöchentlichen Workshops lernten die Mädchen mit und ohne Fluchterfahrung internationale Künstlerinnen kennen, die sich u.a. mit Fotografie beschäftigt haben. Die Werke und das Leben von Aino Kannisto, Sibylle Bergemann und Hanna Höch wurden hierbei zum Beispiel unter die Lupe genommen. Ein Ausstellungsbesuch in der „Galerie m“ in Bochum gehörte ebenfalls zu dem Projekt. Für viele Mädchen war dies der erste Besuch im musealen Kontext.

Jeder Workshop-Tag bestand aus einem kleinen Theorieteil, anschließend wurden die Mädchen angeregt, im Stil der vorgestellten Künstlerin selbst tätig zu werden. So entstanden Inszenierungen, Polaroids, Collagen und Fotostories.

Am Ende des Projektes wurde gemeinsam eine Ausstellung kuratiert, die mehrere Wochen in der Stadtbücherei Gladbeck gezeigt wurde. Somit haben die Werke der Mädchen einen sehr wertschätzenden Raum in der Öffentlichkeit erhalten. Dabei waren die Mädchen auch am Prozess der Auswahl, Präsentation und Abfolge der Bilder in der Ausstellung intensiv eingebunden.

Das Projekt wurde mit dem Dieter Baacke Preis 2019 in der Kategorie F/Sonderpreis 2019 „Sei frech und wild und wunderbar“ ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Methodik im Interview:
https://dieter-baacke-preis.de/ich-kann-in-meiner-kunst-verschwinden/

Weitere Bilder:

LAG Kunst Medien - Ich kann in meiner Kunst verschwinden (Fotografie: Iris Wolf)

LAG Kunst Medien - Ich kann in meiner Kunst verschwinden

 

 

 

 

 

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