Männer

Halbes Profil eines jungen Mannes hinter einem Baum.

Die Frage lautet ‚Wann ist man ein Mann?‘ Geantwortet haben 12 junge Männer. Sie stammen aus Eritrea, Afghanistan, Syrien, Albanien und aus der Republik Guinea in Westafrika. Das entstandene Magazin beschäftigt sich mit den Antworten der jungen Männer und setzt sich dabei aus Meinungen, Fotografien, Collagen und kleinen Reportagen zusammen.

Ziel des Projektes:

  • Junge Männer aus verschiedenen Ländern hinterfragen Rollenbilder und Streitkultur.
  • Gemeinsam diskutieren, Erfahrungen austauschen, typische „Männerbilder“ erklären.
  • Standpunkte und Sichtweisen sollen erweitert werden.
  • Lernziel: auch andere Vorstellungen und Meinungen stehen und gelten lassen.

Projektbeschreibung:

Gefragt wurde ‚Wann ist man ein Mann?‘ Geantwortet haben 12 junge Männer. Die Jugendlichen leben mitten in Schwerte und sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie stammen aus Eritrea, Afghanistan, Syrien, Albanien und aus der Republik Guinea in Westafrika. Innerhalb von drei Monaten ist ein Magazin entstanden, das sich zusammensetzt aus Meinungen, Fotografien, Collagen und kleinen Reportagen.

Rollenbilder und Streitkultur – Gemeinschaftlich wurde mit den jungen Männern zu unterschiedlichen Themen gearbeitet. So wurde gefragt, was einen echten Mann ausmacht und ebenso, wie die Frau zu sein habe. Hier trafen kulturell verschiedene und sich widersprechende Vorstellungen aufeinander. „Frauen fahren Auto in meiner Heimat oder nicht? Homosexuelle gibt es (offiziell) oder nicht? Kopftuch oder Schleier? Welches Mädchen möchtest Du kennenlernen?“ In der Diskussion wurde nicht diskriminiert, sondern es wurde ein Erfahrungsschatz aufgemacht, der vor Ort neu überdacht werden musste. Hierbei spielten auch die neuen Erfahrungen der unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen (UMF) in Deutschland eine Rolle: hier haben Sie Frauen kennengelernt, die teils ein anderes Rollenbild repräsentieren, als es ihnen aus ihrem kulturellen Kontext zumeist bekannt ist. Teamleiterinnen, Lehrerinnen, Betreuerinnen, Ehrenamtlerinnen sind für die unbegleiteten minderjährigen Jugendliche eine Realität.

Nach einem Kennenlern-Fotoshooting, in welchem Gesten und typisch „männliche“ Posen im Fokus standen, wurde eine Modestrecke entwickelt. Die Rubrik ‚Zu Gast bei…’ zeigt die Teilnehmer in ihrem neuen Zuhause. Teile einer Foto-Rallye wurden eingebracht, bei der die jungen Männer mit der Kamera durch die Stadt zogen und Passanten zu unterschiedlichen Themen interviewten. Das Magazin entstand in Handarbeit und jedes Exemplar wurde von den Teilnehmern mit Farbstift, Tape und Seidenpapier individualisiert.

Die Eröffnung der mehrwöchigen Ausstellung ‚Männer‘ in der Stadtbücherei in Schwerte bildete den Abschluss des Projekts. Dies war für die jungen Männer eine bedeutsame Erfahrung und sie waren sichtlich stolz, dass ihre Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Ausstellung lief vom 11. Mai bis zum 9. Juni 2017.

Im Projekt ging es rund um die „Männerbilder“ darum zu erklären und nicht zu bewerten. Das Lernziel hier war, Standpunkte und Sichtweisen nicht immer ausfechten zu müssen und seine eigene Vorstellung durchzusetzen, sondern auch andere Meinungen stehen und gelten zu lassen. Sich zu öffnen für Neues und Fremdes, andere Meinungen aushalten, Differenzen mit Worten austragen und sich selbst nicht zu ernst nehmen. Dies sind wichtige Fähigkeiten, die man sich nicht automatisch über die schulische Vermittlung einer (angenommenen) Leitkultur einverleibt, sondern im Miteinander erwirbt.

Weitere Bilder:

Zwei junge Männer schauen sie Fotos auf dem Display einer Kamera an.   Ein junger Mann im Anzug wird von hinten gezeigt, wie er mit seinen Händen ein Herz formt.

 

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