Gehörlose geflüchtete Kinder und Jugendliche geben in intensiven Interviews und Trickfilmen ihre Fluchtgeschichte und ihre Eindrücke wieder. Dabei kommen Gehörlose und Hörende Beteiligte in einen Austausch. Die selbst gestalteten Videos und Animationsfilme tragen dazu bei, den Geschichten von Kindern und Jugendlichen zu folgen, die sonst nicht gehört werden.
- Institution: Trialog Jugendhilfe GgmbH
- Webseite: www.trialog-berlin.de/…
- Ansprechpartnerin: Anne Rinn
- Kooperationen: Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Sonderpädagogisches Förderzentrum “Hören”
- GMK-Methoden: Das Interview | Trickfilm | Video-Tutorial
Ziele des Projekts:
- Vertrauen und Verständnis füreinander aufbauen
- das eigene Selbstwertgefühl sowie den Klassenverband stärken, Selbstwirksamkeit erfahren
- medienpraktische Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen erweitern (Filmproduktion, Umgang mit Stop Motion Apps).
- interkulturelle Sensibilisierung zur Integration neuer, geflüchteter Schüler*innen in einen Klassenverband nichtgeflüchteter Schüler*innen
Projektbeschreibung:
Eine lange Reise kombiniert Medienpädagogik mit kultureller Bildung und hat einen integrativen und inklusionsorientierten Ansatz. Geflüchtete Kinder und Jugendliche berichten aus ihrem Leben mit Zeichnungen, Spielen, in Form von pantomimischen Darstellungen und Erzählungen wahrer Fluchterlebnisse in Gebärdensprache oder als Trickfilm.
Nicht geflüchtete Jugendliche befragen ihre Mitschüler*innen nach ihren Erlebnissen. Hieraus entsteht ein Film bei dem sich die Interviewsituationen und kurzen gespielten, nachempfundenen Szenen abwechseln. Die Kinder realisieren gemeinsam einen Trickfilm, der das Thema Flucht umfassend künstlerisch aus unterschiedlichen Aspekten beleuchtet.
Aktiv und kreativ beteiligt waren Kinder und Jugendliche mit und ohne eigene Fluchterfahrung, sowie einige aus zugewanderten- und deutschen Familien oder deren Eltern Spätaussiedler waren. Besonders auch für die in Deutschland geborenen Jugendlichen aus zugewanderten Familien waren die Interviews mit ihren geflüchteten Mitschüler*innen interessant. Sie regten sie zum Nachdenken über die Geschichte ihrer eigenen Eltern, ihrer eigenen Familie, an.
Durch die Projektarbeit wurde sowohl innerhalb vielfältiger Kulturen das Verständnis füreinander als auch das eigene Selbstwertgefühl der Teilnehmenden gestärkt.
Die Jugendlichen waren stolz und arbeiteten sehr motiviert mit, da es um ihre eigenen Lebenserfahrungen ging. Die Kinder wiederum hatten großen Spaß am Zeichnen und Kneten und der Entwicklung eigener Geschichten zum Thema, sowie an der technischen medialen Umsetzung des Projektes.
Der kommunikative Prozess im gemeinsamen Austausch war in diesem Projekt von großer Bedeutung, da taubstumme Geflüchtete nicht nur Deutsch, sondern auch eine andere Gebärdensprache neu erlernen müssen.
Das Projekt wurde 2020 mit dem Dieter Baacke Preis ausgezeichnet: www.dieter-baacke-preis.de